Der deutsche Serverhersteller Thomas-Krenn

gewann im Februar 2015 eine bundesweite Ausschreibung des Deutschen Zentrums

für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum Thema »Hot Fluid Computing –

Hochtemperatur-Flüssigkeitsentwärmung für RZ-Serverkomponenten«, gefördert mit

Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi). Der Prototyp des

Systems, der eine ganz neue Datacenter-Art ermöglich, wird auf der kommenden

»CeBIT 2016« (14. bis 18. März 2016) an einem Gemeinschaftsstand vom BMWi und

demonstriert.

 

Neue Kühltechnik ist vonnöten. Denn: Wäre das Internet ein

Land, hätte es den sechsthöchsten Energieverbrauch des Planeten, so zumindest

lautet eine Beispielrechnung von Greenpeace. Laut Untersuchungen des

gemeinnützigen Borderstep Instituts wandelten 2014 deutsche Server und

Rechenzentren insgesamt zehn TeraWattStunden elektrische Energie in Wärme um,

soviel wie der Energieverbrauch von 2,3 Millionen Privathaushalten.

 

»Hot Fluid Computing«

kühlt Serverkomponenten direkt dort, wo die Wärme entsteht

 

Mit dem neuen Verfahren zur Serverkühlung können einzelne

Server-Systeme und ganze Rechenzentren wesentlich energieeffizienter und leiser

werden als mit herkömmlicher Kühlungen. »Hot Fluid Computing« kühlt

Serverkomponenten direkt dort, wo die Wärme entsteht. Das Flüssigkühlsystem

wird mit der Gebäudetechnik integriert, sodass die Abwärme der Server nahezu

vollständig beispielsweise zur Heizung oder Warmwasserbereitung nutzbar wird.

 

Der Aufwand für zusätzliche Kühlung oder Klimatisierung soll

laut Thomas-Krenn ganz entfallen, oder soll sich zumindest drastisch reduzieren

lassen. Klimatisierung und Kühlung sind derzeit für den größten Teil des

Energieverbrauchs von Rechenzentren verantwortlich. »Hot Fluid Computing« kann

somit doppelt zur Energieeinsparung beitragen: einerseits durch das Recycling

der Server-Abwärme, und andererseits durch den Wegfall zusätzlicher Kühlung.

 

»Hot Fluid Computing« für

Rechenzentren sowie für Stand-Alone-Servern etwa in Büros

 

Letzteres führe auch dazu, dass die Server vollkommen

lautlos arbeiten und fehleranfällige mechanische Teile eingespart werden

können. Das System eignet sich sowohl für den Einsatz in Rechenzentren als auch

in Stand-Alone-Servern etwa in Büros.

 

Thomas-Krenn auf der CeBIT 2016:

Halle 6, Stand C38 (Gemeinschaftsstand des Bundeswirtschaftsministeriums, BMWi)