Praxisbeispiele

Praxisbeispiele – Learnings für Unternehmen

KOINNO sammelt Praxisbeispiele erfolgreicher innovativer öffentlicher Beschaffungen aus Auftraggeber- und Unternehmenssicht. Von Verhandlungsvergaben, Innovationspartnerschaften bis zur vorkommerziellen Auftragsvergabe (PCP) zeigen sie unterschiedliche Wege der Zusammenarbeit.

Die Praxisbeispiel zeigen anschaulich, wie innovative Produkte und Dienstleistungen erfolgreich in öffentliche Beschaffungsverfahren eingebracht werden können. Wir haben die wichtigsten Praxistipps für Unternehmen zusammengefasst. Im KOINNOmagazin ist dazu ein Artikel erschienen, den Sie hier herunterladen können.

Zu den KOINNO-Praxisbeispielen


Aufbau von Referenzen

Bei der Bewerbung um öffentliche Ausschreibungen werden von den Bewerbern passende Referenzprojekte verlangt. Diese sind für den Auftraggeber ein Beweis dafür, dass der Anbieter den Auftrag umsetzen kann und ähnliche Aufgaben bereits gemeistert hat.

Um das erste Referenzprojekt aufbauen zu können und damit die ersten Türen zu öffnen, können Unternehmen z.B. nur eine Teillösung ihres Produktes oder ein Lizenzmodell anbieten. Diese kleineren Projekte mit geringeren Auftragswerten können von der ausschreibenden Stelle als Direktaufträge vergeben werden. Aufwand und Hürden sind erheblich verringert, weil der langwierige Ausschreibungsprozess und eine direkte Konkurrenzsituation ausbleiben. Dennoch können Unternehmen Erfahrungen und Referenzen sammeln. Insgesamt steigt dadurch die Chance für junge oder unerfahrene Unternehmen, größere Folgeaufträge zu gewinnen.

 

Direktauftrag

Bis zu einem bestimmten Auftragswert (je nach Bundesland variierend, siehe Unterschwellenvergabeverordnung (UVgO)) können öffentliche Beschaffungsstellen Leistungen mittels Direktauftrag auch ohne aufwändige Ausschreibung einkaufen. Achtung: Direktauftrag und Direktvergabe sind nicht dasselbe. Für die Direktvergabe müssen Angebote von mindestens drei Anbietern eingeholt werden.

Mehr Informationen finden Sie im KOINNO-Playbook.

Bietergemeinschaft als Einstieg in den öffentlichen Sektor

Als Einstieg in den öffentlichen Sektor können Unternehmen auch als Teil eines Bieterkonsortiums oder als Unterauftragnehmer Erfahrungen sammeln. Das eignet sich besonders für junge Unternehmen, die größere Aufträge nicht allein leisten können und erste Referenzen sammeln möchten.

 

Bietergemeinschaft

Bei einer Bietergemeinschaft (auch „Bieterkonsortium“ genannt) schließen sich mehrere Unternehmen zusammen und bieten ihre Kompetenzen und Ressourcen bei einer öffentlichen Ausschreibung gemeinsam an. Sofern keine kartellrechtlichen Bedenken bestehen, sind Bietergemeinschaften vergaberechtlich grundsätzlich zulässig und werden wie Einzelbieter behandelt.

 

Proaktive und frühzeitige Kontaktaufnahme

Öffentliche Auftraggeber können nur ausschreiben, was sie kennen. Deshalb lohnt es sich für Unternehmen, frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen und Auftraggeber über Ihre innovativen Lösungen zu informieren.

 

Kontaktaufnahme

Außerhalb von Ausschreibungsphasen ist eine erste Kontaktaufnahme bei berechtigtem Interesse erlaubt. Besonders relevant sind dabei die Bedarfsträger (z. B. Referats- oder Abteilungsleitungen). Sie nutzen das spätere Produkt und lösen die Beschaffung aus, indem sie ihre Bedarfe an die Vergabestellen kommunizieren. Häufig haben sie dabei bereits eine konkrete Lösung vor Augen.

Unternehmen sollten auch mit Beschaffungsstellen in Kontakt treten, um für zukünftige Marktrecherchen auf dem Radar zu sein. Eine (telefonische) Kontaktaufnahme lohnt sich auch, um z.B. herauszufinden, welche Abteilungen, Referate usw. als Zielgruppe infrage kommt.

Mehr Informationen zum Kontaktaufbau und zu relevanten Akteuren im KOINNO-Playbook.

Nachvollziehbare Angebotsunterlagen

Die Angebotsunterlagen für öffentliche Ausschreibungen sollten die eigenen Lösungen, Preise und Preisstrukturen deutlich und leicht verständlich präsentieren. Datenschutz und andere Sicherheitsstandards sind ein hohes Gut im öffentlichen Sektor und sollten explizit erwähnt werden. Die Einzigartigkeit und der innovative Charakter des Produkts sollten klar hervorgehen, besonders im Vergleich zu marktüblichen Lösungen. Damit können öffentliche Auftraggeber das Angebot nachvollziehen und objektiv vergleichen.

 

Angebote für öffentliche Aufträge

Die Angebotsunterlagen sollten dem öffentlichen Sektor entsprechend angepasst werden und z.B. zu viele Anglizismen vermieden werden. Es gibt sogar Dienstleister, die diese sprachliche und inhaltliche Überarbeitung übernehmen. Oft reicht es aber auch, Ausschreibungen zu Übungszwecken zu lesen, um die wichtigsten Begriffe und Anforderungen kennenzulernen.

Erfahrung und Routine

Die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist erst einmal zeit- und arbeitsintensiv. Darauf müssen sich Unternehmen und gerade Startups einstellen und diese Zeitpuffer in ihre Businesspläne aufnehmen. Mit der gewonnenen Erfahrung aus jedem weiteren Auftrag entwickeln sich Routinen, die den Ressourcenaufwand für eine Ausschreibungsbeteiligung zunehmend reduzieren können. Eine gute Information über Grundsätze und Bedürfnisse der öffentlichen Beschaffung ist die Basis für erfolgreiches Business Development im öffentlichen Sektor.

 

Vorbereitung und Zusammenarbeit

Eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten von Anfang an und eine gute Abklärung der Anforderungen zum Start eines Projekts schafft die Basis für reibungslose Abläufe. Dafür ist gute  Kommunikation ein wichtiger Faktor. Aber auch das Wissen über Abläufe und Verfahren  rund um öffentliche Aufträge ist eine optimale Vorbereitung.

Hat auch Ihr Unternehmen ein Best Practice aus dem öffentlichen Sektor? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

Friederike Mang
KOINNO-Veranstaltungen, Zertifizierung, Praxisbeispiele und Beratung für Unternehmen
+49 211 6214-8613
​​​​​​​friederike.mang(at)vdi.de​​​​​​​