Innovationsmangement Teil 3: Den Innovationsprozess mit Leben füllen

In dieser Themenreihe wurde bisher beleuchtet, warum ein Innovationsmanagement auch in der öffentlichen Beschaffung Sinn macht (Teil 1) und wie es auf der strategischen Ebene implementiert werden kann (Teil 2). Im letzten Teil geht es nun darum, wie Ideen systematisch gesammelt und umgesetzt werden können.

Das zentrale Element jedes Innovationsprozesses ist die Idee

Zumeist entstehen Ideen im Alltag während der Arbeitszeit – oder oftmals auch danach. Sie können aber auch gezielt in der Organisation gefördert werden. Die Methoden, um die Kreativität der Mitarbeiter zu stimulieren, sind vielfältig.

Am Bekanntesten ist das Brainstorming/ Brainwriting (→ KOINNO-Toolbox), das meistens in entsprechenden Workshops in Teams angewendet wird, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Ein allgemeinerer Ansatz bieten sog. Ideenwettbewerbe, wie sie auch in einigen Beschaffungsprozessen von Bietern gefordert werden (→ KOINNO-Toolbox). Das Vorgehen ist sehr ähnlich, nur dass in diesem Fall die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Konzepte zur Bewertung einreichen. Eine weitere Methode ist die des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP), in dem in moderierten Gruppen regelmäßig Verbesserungspotentiale aufgezeigt werden (→ KOINNO-Toolbox).

Unabhängig davon, wie die Ideenfindung gefördert wird, sollte ein systematischer Umgang damit sichergestellt werden, das als Ideenmanagement bezeichnet wird. Heutzutage gibt es z.B. Software-Tools, in denen Ideen festgehalten werden können.

Projektmanagement als Basis für die Umsetzung

Das operative Innovationsmanagement hat die Aufgabe, die zuvor gesetzten strategischen Ziele langfristig umzusetzen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die verfügbaren Ressourcen effektiv und effizient eingesetzt werden. Beides ist auch das Ziel des Projektmanagements (→ KOINNO-Beitrag), so dass die Realisierung von den zuvor gesammelten Ideen in Form von Projekten sinnvoll ist. Das gilt sowohl für Ideen, die sich mit der internen Prozess- und Organisationsoptimierung beschäftigten (interne Innovationsprojekte), als auch für Ideen, die die Beschaffung von innovativen Lösungen zum Ziel haben (innovative Beschaffungsprojekte).

Welche Form von Projekten in Frage kommen und wie das Projektmanagement ausgestaltet sein sollte, hängt weiterhin von der Organisationsstruktur und der zugrundeliegenden Kultur ab.

Innovationsmanagement: ein Fazit

Die Etablierung eines Innovationsmanagements hat viele Vorteile und macht vor allem im Rahmen der öffentlichen Beschaffung Sinn. Zum einen um selbst innovative Ideen zu entwickeln und die eigenen Prozesse zu verbessern, zum anderen um offen für Ideen von Bietern oder auch anderen Fachabteilungen zu sein.

Dabei ist klar, dass ein solcher Prozess kein Sprint ist, sondern eine Wandertour mit mehreren Etappen. Denn es handelt sich dabei um einen strategischen, nur langfristig zu realisierenden Ansatz, der mindestens auf der Abteilungsebene, idealerweise aber auf Organisationsebene etabliert werden sollte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen dabei eine zentrale Rolle und sollten unbedingt bei einem solchen Vorhaben aktiv eingebunden werden. Erst dann kann eine Innovationskultur entstehen.

 

Was Sie noch interessieren könnte:

Innovationsmanagement Teil 1: Wieso die öffentliche Beschaffung ein konsequentes Innovationsmanagement braucht

Innovationsmanagement Teil 2: strategische Ziele und Rahmenbedingungen setzen

FoRMöB/ BME (2016): „Konzeption einer innovativen öffentlichen Beschaffung (IÖB) – Definition und Handlungsansätze für eine innovative Beschaffung im öffentlichen Sektor“, Neubiberg: FoRMöB.

KOINNO-Toolbox