Wenn die Servicequalität bei der Ausschreibung entscheidend wird
Der Ruhrverband als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) ist einer der elf Wasserwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen und Träger der umfassenden Wasserwirtschaft im gesamten Einzugsgebiet der Ruhr. Zur Aufgabenerfüllung betreibt der Ruhrverband ca. 1.000 wasserwirtschaftliche Anlagen und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zu den wasserwirtschaftlichen Anlagen gehören auch 65 Kläranlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 3,3 Mio. Einwohnerwerten (EW), in denen insgesamt rund 42.000 Megagramm Trockenmasse (MgTM) Klärschlämme pro Jahr anfallen. In 36 Kläranlagen und einer Klärschlammbehandlungsanlage (KSB) wurden 2016 unter Einsatz verschiedener Verfahrenstechniken für die maschinelle Überschussschlammeindickung und Faulschlammentwässerung ca. 720.000 kg polymere Flockungsmittel im Wert von 1,7 Mio. Euro eingesetzt.
Damit zählen die polymeren Flockungsmittel zu den bedeutenden Kostenfaktoren im Vergleich zu anderen in einer Kläranlage eingesetzten Betriebsmitteln. Die Beschaffung dieser Warengruppe weist jedoch die Besonderheit auf, dass vorab keine Produktqualität bzw. Produktzusammensetzung festgelegt werden kann und die Produktauswahl vor Ort vom Lieferanten in Abhängigkeit der Schlammeigenschaften vorgenommen werden muss.
Somit ist bei der Ausschreibung auch die Berücksichtigung der Servicequalität entscheidend, um einen reibungslosen und wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.